Neues Deutschland
15. November 2004


US Soldaten aus Bayern im Einsatz
Kompanie Bushmasters kämpft in Falludscha

von Gerhard Piper


An der Operation "Phantom Fury" in Falludscha sind 15.000 US-Soldaten beteiligt, darunter auch eine Einheit aus Deutschland. Stationiert ist sie in den Rose-Barracks in der bayerischen Gemeinde Vilseck, kämpfen tun sie in Falludscha. Die Kompanie "Bushmasters" gehört zum 2. Infanteriebataillon und besteht aus rund 140 Soldaten, die mit sechs Schützenpanzern vom Typ M2 Bradley ausgerüstet sind. Der Bradley verfügt über eine 25mm-Bordkanone, die 200 Schuß in der Minute 2000 m weit abfeuern kann. Zusätzlich ist er mit einem Maschinengewehr und Panzerabwehrraketen TOW ausgestattet.

Die GIs aus Bayern konnten sich durch zahlreiche Manöver auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr, wo sogar eine Moschee-Attrappe nachgebaut wurde, auf ihren Einsatz in Falludscha vorbereiten. Der Häuserkampf in den Straßenschluchten der Stadt verläuft erwartungsgemäß blutig. Während die Amerikaner Artilleriekanonen, Brandwaffen und Jagdbomber einsetzen, haben die Rebellen ganze Straßenzüge mit Minen und Sprengfallen bestückt. Zahlreiche amerikanische Verwundete wurden inszwischen ins US-Militärhospital in Landstuhl bei Ramstein ausgeflogen.

Die "Bushmaster"-Kompanie ist seit dem ersten Tag an den Kämpfen beteiligt. Sie stellte den östlichen Flügel der amerikanischen Angriffsformation. Unter dem Kommando von Hauptmann Murphy stürmte die Truppe durch den Stadtteil Al-Askari nach Süden und erreichte am Mittwoch die Hauptstraße Nr. 10, die von West nach Ost durch die ganze Stadt verläuft. Als nächstes Angriffsziel liegt nun das städtische Industriegebiet vor den GIs aus Deutschland. Ob unter den Opfern auch Soldaten aus Bayern sind, wurde nicht bekannt.

 

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS).